Es mag an der coronabedingt aufführungsfreien Zeit gelegen haben, in der Musiker und Schauspieler im Kämmerlein für sich oder den Computerbildschirm musiziert und
rezitiert haben, dass sich die Idee zu einem Konzert mit Thema Biedermeier einschlich. Denn in der Zeit nach 1800, bedingt durch den Aufschwung des Bürgertums, boomte die Hausmusikkultur. Man
veranstaltete Soiréen mit gemischten Beiträgen in kleiner Gesellschaft und erfreute sich des privaten Idylls.
Andrea Baur, sonst eher auf Lauteninstrumenten bekannt, spielt dabei auf der Geibgitarre, die ihr Zuhause im Stadtmuseum hat und ein Original aus 1811 ist, Jennifer Harris bläst einen
originalgetreuen Nachbau eines klassischen Wiener Fagotts.
Schon lange befindet sich im Besitz von Andrea Baur ein Flohmarktfund einer losen Liedersammlung bekannter und unbekannter Komponisten aus der frühen Romantik für Stimme und Gitarre. Dass diese
Stücke auch ganz wunderbar mit Fagott statt Stimme zu spielen sind, stellten sie in der (Corona)Zeit mit Zeit fest. Da jedoch die Texte auch sehr schön und teilweise Vertonungen von Gedichten
sind, entstand die Idee mit Hedda Brockmeyer die „Lieder ohne Worte“ auf vielfältige Weise zu komplettieren.
So werden Gedichte von Eichendorff, Victor von Scheffel, eine Sonate in der Originalbesetzung für Fagott und Gitarre von Göpfert zu hören sein neben bekannten Komponisten wie Mozart, Weber und Schubert, aber auch kleine verschrobene Schätzchen finden ihren Platz. Und mal ehrlich? Kennt heute noch jemand die Oper „ das Fest der Lazaronen“?...
Mitwirkenden:
Klassisches Fagott - Jennifer Harris
Klassische Gitarre - Andrea Baur
Rezitation - Hedda Brockmeyer